Schimmelpilze sind heterotrophe Organismen, die Pilzfäden und winzige, nur unter dem Mikroskop sichtbare Sporen ausbilden. Die Schimmelpilze gehören zu unserer natürlichen Umwelt. Sie sind an der Zersetzung von organischem Material beteiligt und spielen damit eine wichtige Rolle im Kreislauf der Natur. Die Sporen von Schimmelpilzen sind daher allgegenwärtig, unter anderem im Boden und in der Luft. Sie können Monate und Jahre auch bei Trockenheit überleben; wachsen können sie aber nur in feuchter Umgebung.
Schimmelsporen, sind Teil unserer Luft und somit unserer Umgebung, wodurch diese auch in den Innenraum der Wohnung gelangt. Damit sich der Schimmel ausbreiten kann, muss er sich auf einer geeigneten, also für den Schimmel, feuchten Oberfläche niederlassen, wo er sich vermehren kann und somit sichtbar wird. Neben dem Schimmel können auch andere Mikroorganismen in feuchten Innenräumen wachsen. Mögliche Ursachen für erhöhte Innenraumfeuchte können z.B. direkter Eintrag von Feuchtigkeit über defekte Dächer, Risse im Mauerwerk, aufsteigende Feuchte in Wänden, ungenügendes Austrocknen bei Neubauten oder nach Baumaßnahmen, Wassereintritt infolge von Rohrbrüchen oder anderen Wasserschäden, unzureichende Abfuhr erhöhter Raumluftfeuchte durch zu wenig Lüftung, Kondensation der Luftfeuchte im Bereich von „kalten“ Wänden, die beispielsweise durch Wärmebrücken oder bei unzureichender Wärmedämmung sowie durch unsachgemäßes Heizen entstehen.
Der Schimmel ist in niedriger Konzentration und sofern er sich nicht in der Wohnung angesiedelt hat, ungefährlich. In höheren Konzentrationen, kann er Gesundheitsgefährdend sein, denn dann befindet sich in der Raumluft, in dem wir Leben eine erhöhte Konzentration an Schimmelsporen, die wir einatmen. Im Grunde können alle Schimmelpilze, allergische Reaktionen wie Heuschnupfen, laufende Nase, Augenreizungen und Niesen auslösen. Bei längerem Aufenthalt in einer schimmligen und feuchten Wohnung, besteht erhöhtes Risiko einer Atemwegserkrankung.
Voraussetzung für eine schimmelfreie Wohnung ist, dass keine bauliche Ursache am Gebäude vorliegt, welche Feuchte im Innenraum hervorruft und somit eine unversehrte Gebäudeaußenhülle bietet. Richtiges Dämmen ist wichtig, da diese vor allem an Wärmebrücken im Innenraum, Kältepunkte reduzieren und somit feuchte Bildung durch Kondensation vermindert, aber auch das eigene Heiz- und Lüftungsverhalten darf nicht vernachlässigt werden, da beim regelmäßigem Stoßlüften, die Feuchtigkeit nach Außen abgeführt wird. So kann bei einer Bausanierung, bei der z.B. neue Fenster eingebaut werden, sich die Diffusionsdichte erhöhen. Hierbei verschießt das neu eingebaute Fenster besser und verringert im geschlossenem Zustand einen Luftaustausch zwischen Rauminnen- und der Außenluft. Dies führt dazu, dass sich die Luftfeuchtigkeit im Innenraum erhöhen kann und an Kältebrücken, Wasser kondensiert. Daher ist verstärktes Lüften oder der Einbau einer Raum - Be- und Endlüftung unvermeidlich. Bei Wasserschäden, hervorgerufen durch z.B. Rohrbrüchen, ist es wichtig, die betroffenen Gebäudeteile möglichst schnell zu trocknen, um ein Schimmelwachstum zu vermeiden oder das Risiko möglichst gering zu halten.
Schimmelpilze sind mit dem bloßen Auge zu erkennen. Diese bilden oft einen farbigen, schwarz, braun, aber auch grün oder roten „ flauschigen Teppich“, der oft mit modrigem Geruch verbunden ist, so dass Schimmel, der sich z.B. hinter einem Kleiderschrank erst über den Geruch bemerkbar machen kann.
Weitere Hinweise und lesenswerte Texte, finden Sie beim Umweltbundesamt